Goldanleger, die zum ersten Mal Silber kaufen, sollten auf die Unterschiede zwischen den beiden Edelmetallen achten. Diese wirken sich unmittelbar auf den Preis von Anlagesilber aus. So gilt für Silberbarren und -münzen in Deutschland der volle Mehrwertsteuersatz, während Anlagegold steuerfrei erhältlich ist. Doch hier gibt es Sonderregelungen für Silbermünzen, die es zu beachten gilt, um beim Kauf möglichst viel Edelmetall für sein Geld zu erhalten.
Eines ist jedoch bei beiden Edelmetallen gleich: Egal ob Sie Silber kaufen oder Gold, der anonyme Einkauf beim Edelmetallhändler vor Ort ist bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro möglich. Man spricht in diesem Fall vom Tafelgeschäft. Erwirbt der Anleger Edelmetalle im Wert von über 2.000 Euro, muss er aufgrund des geltenden Geldwäschegesetzes den Personalausweis oder Reisepass vorlegen.
SILBERWERT – HISTORISCHE UND ZUKÜNFTIGE FAKTOREN
Historischer Wert:
Schon mit der Entdeckung vor mehreren tausend Jahren führten die besonderen Eigenschaften von Silber zu einer Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten. Wie Gold, so wurde auch Silber für den Tauschhandel gegen Waren eingesetzt. Nach Prägung der ersten einheitlichen Münzen, ca. 600 vor Christus, waren Silbermünzen zeitweise sogar wertvoller als Goldmünzen. Im deutschen Sprachraum waren bis 1871 Kurantmünzen aus Silber im Umlauf. Aber auch das Papiergeld entsprach noch einem in der Zentralbank hinterlegtem Gegenwert in Silber. Erst mit dem anschließenden Goldstandard verschwand Silber als physische Reserve und der Silberpreis variierte in seiner Wertentwicklung, abhängig von Angebot und Nachfrage. Das Verhältnis zwischen dem Goldwert und dem Silberwert schwankte in den letzten drei Jahrhunderten zwischen 10:1 und 100:1. Aktuell müsste man für eine Feinunze Gold rund 70 Feinunzen Silber geben. (Stand: November 2014).
Wirtschaftlicher Wert:
56 Prozent der jährlichen Silbernachfrage entfallen auf die Industrie, größtenteils die Elektro- bzw. Autoindustrie. Eine Unze Silber ist in jedem Auto verarbeitet. Des Weiteren befindet sich Silber in sämtlichen Metalllegierungen und dient in der Fotografie zur Bildentwicklung. Durch die gute Reflektionsfähigkeit kommt Silber auch bei der Beschichtung von Spiegeln zum Einsatz. Zudem wirkt es antibakteriell und wird im Bereich der Kosmetik und Medizin genutzt. Viele Arztbestecke sind silberbeschichtet und liefern damit einen hohen Schutz vor Infektionen, ebenso wie spezielle Wundauflagen.
Zukünftiger Wert:
Auch Silber ist in seinen natürlichen Ressourcen nicht unbegrenzt verfügbar. Das Edelmetall kommt etwa 20 Mal häufiger in der Erdkruste vor als Gold. Demgegenüber steht aber eine steigende industrielle Nachfrage, deren Antreiber vor allem Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien sind. Ein relativ junges Anwendungsfeld für Silber ist die Solarindustrie. Das Edelmetall wird in Form von Nanoteilchen und Paste beim Bau von Solarzellen verwendet. Im Jahr 2000 betrug die Silbernachfrage der Photovoltaik-Branche noch rund 1 Million Feinunzen (31 Tonnen). 2008 war der Bedarf dieses Industriebereichs bereits auf 19 Millionen Feinunzen (590 Tonnen) gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist anzunehmen, dass Zukunftstechnologien einen entscheidenden Anteil an der weltweit steigenden Silbernachfrage haben werden.
Wenn Sie jetzt Silber kaufen, werden Sie vielleicht nicht sofort Gewinne erzielen, aber in ein Edelmetall mit viel Entwicklungspotenzial investieren. Dies erkennen nicht nur institutionelle, sondern auch immer mehr Privatanleger. Neben dem Erwerb von Gold ist der Kauf von Silber eine weitere Möglichkeit, sein Portfolio breiter aufzustellen. Mit Silber als Wertspeicher können Sie im Notfall schnell und flexibel auf bestimmte Situationen, z. B. finanzielle Engpässe, reagieren, ohne gleich den Goldbarren (silber verkaufen online) anschneiden zu müssen.
SILBER KAUFEN - MÖGLICHKEITEN DER GELDANLAGE
Physisches Silber kann in verschiedenen Formen erworben werden. Neben Anlagesilber in Münz- und Barrenform ist es außerdem möglich, sein Geld in Tafelsilber, Schmuck oder Silbergranulat zu investieren. Allerdings sind Schmuck und Besteck aus Silber nicht primär zu Anlagezwecken gedacht. Sie bestehen meist aus Silberlegierungen mit Feingehalten von unter 925/1000. Zudem macht der Wert des enthaltenen Silbers nur einen Teil des Produktpreises aus. Hinzu kommen weitere Kosten, z. B. für den Arbeitsaufwand bei handgefertigten Stücken.
Für Investoren sind deshalb klassische Anlagemünzen und -barren die beste Wahl. Diese werden in millionenfacher Auflage und mit hohen Feingehalten produziert – d. h., sie bestehen in der Regel aus reinem Silber. Auch ihr Erscheinungsbild bleibt oftmals über Jahre hinweg gleich, sodass der Aufschlag auf den Silberpreis (auch Spotpreis genannt) bei diesen Produkten gering ist. Es fallen lediglich Kosten für die Produktion sowie den Vertrieb der Münzen oder Barren an.
Anleger, die Silber kaufen möchten, sollten generell darauf achten, möglichst viel Edelmetall für ihr Geld zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Stückelung des Investments ein wichtiger Aspekt. Zum einen gilt hier die Faustregel: Je größer die Münze oder der Barren, desto geringer ist der Aufschlag auf den Silberpreis. Ein großer 1-Kilogramm-Barren ist stets günstiger als zehn 100-Gramm-Barren. Zum anderen muss bei der Investitionsplanung aber auch ein möglicher Wiederverkauf berücksichtigt werden. Investoren sollten die Stückelungen deshalb so wählen, dass bei Bedarf ein Teil des Silbers verkauft werden kann, ohne dass man gleich den großen 5-Kilogramm-Barren zum Edelmetallhändler bringen muss.
Silbermünzen:
Silbermünzen zu Anlagezwecken sind in verschiedenen Größen erhältlich. Bei den Münzen hat sich die Feinunze (31,10 g) als Anlagestandard durchgesetzt; viele Hersteller geben aber auch Silbermünzen zu 1/2 Unze, 2 Unzen, 10 Unzen oder 1 Kilogramm heraus. Zu den Klassikern unter den Silberanlagemünzen zählen der Maple Leaf, der Wiener Philharmoniker und der American Silver Eagle. Anleger, die physisches Silber kaufen möchten, machen mit diesen Münzen keinen Fehler. Es handelt sich um weltweit bekannte Anlagemünzen, die einfach über Fachhändler, Banken oder privat gehandelt werden können. Auch die Silbermünzen online kaufen ist heute eine gute Alternative.
Silberbarren:
Entscheiden Anleger sich für Silberbarren, stehen sie vor einer großen Auswahl an Feingewichten. Das Angebot fängt bei einer Größe von 1 Gramm an und reicht von 1 Unze bis hin zum 15-Kilogramm-Barren. Hinzu kommt eine lange Liste von Herstellern; Edelmetallhändler verfügen oft über eine große Auswahl an deutschen und ausländischen Silberbarrenproduzenten.
Eine besonders hohe Akzeptanz genießen Barren, deren Hersteller in die „Good Delivery List“ der London Bullion Market Association (LBMA) aufgenommen wurden. Sogenannte LBMA-zertifizierte Hersteller müssen hohe Produkt- und Qualitätsstandards erfüllen und sich regelmäßigen Überprüfungen unterziehen. Silberbarren dieser Hersteller werden weltweit gehandelt. Neben dem Standard-Silberbarren (1000 Feinunzen; 31,1 kg) haben viele LBMA-zertifizierte Produzenten auch kleinere Stückelungen für Privatanleger im Angebot. Die Programme reichen von 1 Gramm bis zum hin zu 15 Kilogramm.
Neben dem klassischen Silberbarren gibt es weitere Varianten wie den Tafelbarren, den Münzbarren und die Münzstange. Die beiden letzteren Produkte sind mit einem Nennwert versehen und damit gesetzliches Zahlungsmittel in ihrem jeweiligen Ausgabeland.
Beim Silberkauf Mehrwertsteuer beachten
Im Gegensatz zu Anlagegold, das von der Mehrwertsteuer befreit ist, wird der Kauf von Silber mit den vollen 19 Prozent besteuert. Bis Ende 2013 galt für Silbermünzen eine reduzierte Mehrwertsteuer von 7 Prozent. Diese Regelung wurde 2014 abgeschafft, seitdem können Händler Silbermünzen differenzbesteuert anbieten. Die Differenzbesteuerung gilt für Münzimporte aus dem Nicht-EU-Ausland sowie für angekaufte Münzen, die aus Privatbesitz stammen. Dabei entfällt die Mehrwertsteuer nur auf die Marge des Anbieters und nicht auf das Produkt selbst. Differenzbesteuerte Silbermünzen sind damit erheblich günstiger als vergleichbare Artikel, die dem vollen Mehrwertsteuersatz unterliegen.
Wer physisches Silber kaufen möchte, sollte dabei stets die Mehrwertsteuer im Hinterkopf haben. Denn da Silberbarren grundsätzlich mit den vollen 19 Prozent belegt werden (Ausnahme: Münzstangen und Münzbarren), erhält man beim Erwerb von Silberanlagemünzen oft mehr Edelmetall für sein Geld. Besonders bei Kleinbarren zwischen 1 und 100 Gramm werden hohe Aufgelder auf den Spotpreis fällig. Erst bei mittleren bis hohen Gewichten zwischen 250 und 1.000 Gramm erreichen Silberbarren ein akzeptables Preisniveau.
SILBER KAUFEN UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DES SILBERKURSES
Der Silberpreis wird durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Grundlegend beeinflusst wird der Preis vom aktuellen US-Dollar-Kurs, der Währung, in der Silber gehandelt wird. Generell kann man davon ausgehen, dass der Silberkurs steigt, wenn der US-Dollar an Wert verliert. In Zeiten steigender Inflationsraten kann Silber seine Stärken als Wertspeicher ausspielen. Weitere Einflussfaktoren auf den Silberpreis sind der Goldpreis und die industrielle Silbernachfrage. Aufgrund der häufigen Änderungen von Angebot und Nachfrage kann es passieren, dass der Silberpreis innerhalb von kurzer Zeit beträchtlich schwankt. Im Vergleich zu Gold spricht man bei Silber von einem volatilen Markt.
Der Spotpreis für Silber:
Für Anleger, die Silber kaufen möchten, ist der Spotpreis der entscheidende Wert. Wenn allgemein vom Silberpreis gesprochen wird, ist damit der Spotpreis gemeint. Dieser Wert, der auch Kassakurs genannt wird, steht für den Preis einer Feinunze Silber (31,10 g) am Spotmarkt, auch bekannt als Kassamarkt. Wichtigstes Merkmal von Spotgeschäften ist die gegenseitige Erfüllungsfrist innerhalb von maximal zwei Börsentagen. Geschäfte, die diese Frist überschreiten, werden dem Terminmarkt zugerechnet.
Gehandelt wird Silber unter anderem:
• an der New York Commodities Exchange (COMEX),
• am Chicago Board of Trade (CBOT)
• und an der Tokyo Commodity Exchange (TOCOM).
Der Spotpreis wird nicht zentral an einer einzelnen Börse oder von einem elektronischen Handelssystem ermittelt. Es handelt sich dabei vielmehr um einen Durchschnittswert, der sich aus verschiedenen Daten zusammensetzt: dem Kurs, zu dem der letzte Handel realisiert wurde, dem günstigsten aktuellen Preis für eine Feinunze Silber sowie dem derzeit dafür vorliegenden Höchstgebot.
Anlagemünzen oder -barren aus Silber zu kaufen bedeutet, in den Metallwert des Produkts zu investieren. Der Preis für Silbermünzen bzw. Barren setzt sich aus dem Spotpreis und dem sogenannten Aufgeld zusammen. Das Aufgeld soll die Kosten für Produktion, Vertrieb sowie die Marge des Händlers abdecken. In Deutschland kommt noch die Mehrwertsteuer hinzu, die das Aufgeld für Anlageprodukte aus Silber deutlich erhöht.
Silbermünzen können unter bestimmten Voraussetzungen differenzbesteuert angeboten werden. Dadurch sinkt das Aufgeld im Vergleich zu Barren, was Silbermünzen mit einem Feingewicht von 1 Unze (oder höher) zur besseren Alternative macht. Erst bei Stückelungen von 1 Kilogramm oder mehr, bzw. bei höheren Anlagebeträgen, werden Barren beim Silberkauf zu einer echten Alternative.
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Quelle: Gold.de
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